Das bearbeitete Gebiet

Das Klima

Die Schweiz erfreut sich eines warmgemässigten Regenklimas ohne ausgeprägte Trockenzeit. Dies gilt für die tieferen Lagen. In den Alpen allerdings finden sich in drei Stufen übereinander Schnee-Wald-Klima, kaltes Klima über der Baumgrenze und Schneeklima des "ewigen Frostes" mit mittleren Juli-Temperaturen unter 0°C (Blüthgen 1964).

Temperatur

Der Zusammenhang der Temperatur mit der Meereshöhe ist offensichtlich und wenig abhängig von anderen Faktoren, am ehesten von der Exposition. Biologisch relevant sind aber nicht nur die Jahresmittel, die in der Schweiz von 11.5°C (in Locarno) bis unter –10°C (auf den höchsten Alpengipfeln) reichen. Auch die jährliche Temperaturschwankung hat Einfluss auf die Pflanzenwelt. Die Differenzen zwischen Januar- und Julimittel betragen in ganz hohen Lagen unter 14°C, während sie z. B. in der Engiadina Bassa (Unterengadin) bis über 21°C steigen. Gebiete mit grossem Unterschied zwischen Sommer- und Wintertemperatur nennt man kontinental, besonders, wenn dazu noch geringe Luftfeuchtigkeit kommt. Der Gegensatz dazu heisst ozeanisch. Beides gibt es in der Schweiz nicht besonders ausgeprägt.

Niederschlag

Für die Flora spielen die Niederschläge eine entscheidende Rolle. In der Schweiz bewegen sich die Jahresmengen zwischen 530 und ca. 4’000 mm. Sie sind weitgehend mit der Meereshöhe korreliert, wobei die trockensten Gebiete im Wallis liegen. Die Regenhäufigkeit und die kleinräumlichen Luftfeuchtigkeits-Verhältnisse sind jedoch für Moose noch wichtiger. Je nach Region fällt in der Schweiz an ca. 80 bis über 170 Tagen im Jahr mindestens 1 mm Regen oder Schnee. Menge und Häufigkeit der Niederschläge gehen weitgehend parallel. Nur in den höchsten Lagen und im Ticino (Tessin) regnet oder schneit es weniger häufig, als nach dem Jahresniederschlag zu erwarten wäre.

Klimadiagramme: links Mittelland, Mitte links Jura, Mitte rechts Hochalpen, rechts Tal in den Zentralalpen; Jahresverlauf der Nieder-
schläge (blaue Säulen) und der Temperatur (rote Linie, dünne rote Linien zeigen die Monatsmittel der Maximum- und Minimum-
werte); Mittelwerte der Jahre 1961-1990; beide Skalen gelten für alle Diagramme. Quelle: Meteoschweiz.

Licht

Selbstverständlich sind Moose auch vom Lichtklima abhängig. Dauer und Intensität der Beschattung sind vor allem in den Alpen sehr verschieden und hängen vom Relief, von der Vegetation und vom Schnee ab. Letzterer ist offenbar weniger wichtig, gibt es doch in den Alpen Gebiete mit sehr langer Schneebedeckung von mehr als einem Meter Höhe, die trotzdem eine reiche Moosflora aufweisen.

Wind

Wie bei Blütenpflanzen gibt es südliche Moosarten, die auch nördlich der Alpen, aber nur in den Tälern vorkommen, in denen zeitweise der warme Fallwind namens Föhn bläst (z. B. Campylopus atrovirens). Die exponierten Windheiden der Hochalpen sind relativ moosarm.

Literatur

Blüthgen J. 1964. Allgemeine Klimageographie. — W. de Greuter, Berlin.
 
 
Autor: E. Urmi 1.2011