Praktische Hinweise

Moose sammeln und aufbewahren

Moose sammeln

  • Sammeln sie immer eine ausreichend grosse Probe (immer mehrere Pflanzen). Dabei muss Rücksicht auf den Bestand genommen werden, d.h. es sollten immer mehr Pflanzen der Art am Fundort verbleiben als gesammelt werden. Bei zu kleinen Populationen muss ganz auf das Sammeln verzichten. Auch schweizweit geschützte Arten dürfen nicht gesammelt werden.
  • Säubern sie die Probe von Erde, Streu und anderen Moosen.
  • Verpacken sie die Probe in einen beliebigen Umschlag (nicht in Plastiksäcke!).
  • Notieren sie folgende Angaben auf dem Umschlag: Lebensraum, Substrat, Fundortangaben möglichst mit Koordinaten und Meereshöhe, Datum (-> Beschriftung von Moosproben).

Moose aufbewahren

Moose können einfach in Papierumschlägen aufbewahrt werden. Bevor die Umschläge verstaut werden, müssen die Moose getrocknet werden. Dazu lässt man die verschlossenen Umschgläge bei Raumtemperatur, einzeln ausgebereitet liegen. Je nach Feuchtegehalt der Moose und Raumtempratur dauert das ca. 1–3 Tage.

Herstellen von Umschlägen zum Aufbewahren von Moosen


Am Besten falten Sie die Umschläge

Couvert falten

selber. Verwenden Sie mindestens ein A5- oder für grössere Proben ein A4-Blatt. Die Informationen zu dem gesammelten Moos (s.u. "Beschriftung") können entweder vor dem Falten auf das A4-Blatt gedruckt werden (s. Abb.), oder man druckt separate Etiketten aus und klebt diese nach dem Falten auf den fertigen Umschlag.

Die Beschriftung sollte in jedem Fall mit dokumentenechter Tinte erfolgen. Ob sich Laserdrucker über Jahrzehnte bewähren, bleibt abzuwarten. Tintenstrahldrucker sind nicht geeignet, da sich die Farbe schnell auflöst. Dies kann verheerend sein, wenn Sie eine nasse Probe in den Umschlag zurücklegen.

Es gibt viele Möglichkeiten einen Umschlag zu falten, eine bewährte Methode ist diese (s. Abb.):

  1. Den unteren Teil des Blattes etwa ein Drittel nach oben falten
  2. Die Ränder beidseitig etwa 3–4 cm nach innen falten
  3. Den einfachen, oberen Teil des Blattes als Deckel nach vorne über den bereits doppelten unteren Teil falten

Auf diese Weise kann sich der Umschlag nur schwer von selbst öffnen und die Moose können auf keiner Seite herausrutschen. Für sehr kleine Proben oder Teile, welche besondere Organe enthalten, oder welche Sie bereits bestimmt haben, können Sie zur Sicherheit einen zweiten, kleineren Umschlag in diese Hülle legen.

Wenn man keine Umschläge falten möchte, kann man auch normale C6 Briefumschläge verwenden und die Etiketten mit den Informationen zum Beleg aufkleben. Dabei sollte man unbedingt darauf achten, dass die Umschläge keine Fenster haben und hinten nicht tief ausgeschnitten sind, weil sonst die Moosprobe leicht verloren gehen könnte.

Beschriftung von Moosproben

Damit die Belege später für die Wissenschaft (z.B. Herbarauswertungen) oder auch für eigene Zwecke verwendbar sind, sollten die Umschläge mit folgenden Angaben versehen sein:

  • Wissenschaftlicher Name der Moosart (inkl. Autoren)
  • Fundort: falls man keine topographische Karte besitzt, auf der man die Informationen zum Fundort nachschauen kann, stehen genaue Karten im Internet  auf den Seiten der Bundesverwaltung zur Verfügung. Hier kann man auch einsehen, wie der geologische Untergrund im jeweiligen Gebiet ist. Folgende Angaben sollten gemacht werden:
    • Land
    • Kanton
    • Gemeinde
    • Flurname (Bezeichnung auf der Karte)
    • Höhe über Meer
    • geografische Koordinaten (je genauer diese sind, desto einfacher ist es später, den Fundort wieder zu finden, z.B. für Artenschutzprojekte)
  • Standort = Lebensraum: z.B. Buchenwald, Flachmoor; oder noch besser, möglichst genau beschreiben: "Flaumeichenwald an südexponiertem, steilem Hang"
  • Substrat (worauf das Moos wächst): z.B. Rinde einer Buche, totes Holz, trockene Erde, auch hier so genau beschreiben, wie möglich
  • Name des Sammlers / der Sammlerin: "leg. Hans Muster"
  • Datum der Aufsammlung (wichtig!)
  • Name desjenigen, der die Probe bestimmt hat: "det. Maria Meyer"
  • Sammelnummer: dies ist eine eindeutige, zum Beispiel fortlaufende Nummer mit der ein Beleg zweifelsfrei identifiziert werden kann. Dazu kann auch die Beleg-Nummer verwendet werden, welche bei der Eingabe eines Moosfundes in die NISM-Datenbank automatisch generiert wird. Diese muss dann aber auf der Etikette notiert werden.

 

Autoren: M.K. Meier & H. Hofmann 6.2011