Gefährdung und Schutz

Empfehlungen

Monitoring von Tayloria rudolphiana. Weitere For-
schung ist nötig, um die Populationsbiologie dieser
im Alpenbogen endemischen Moosart zu verstehen. 

Moose leiden vor allem durch die schleichende Zerstörung und Veränderung ihres Lebensraumes, insbesondere durch den Verlust an Fläche und durch schädliche Immissionen. Deshalb gilt es, die Biotope durch geeignete Massnahmen vor weiterem Schwund und Beeinträchtigung zu schützen. Durch eine Ökologisierung der Landnutzung kann vielen Moosen geholfen werden. Für andere Arten ist eine Reduktion der Immissionen notwendig. In speziellen Situationen können durch einen spezifischen Biotopschutz die Moose vor dem Verschwinden bewahrt werden. Artenschutzprogramme helfen, die Bedürfnisse einzelner schutzbedürftiger Arten zu verstehen und liefern Massnahmen, um das langfristige Überleben zu sichern.

Informieren und Zusammenarbeiten

Bei der Umsetzung von Massnahmen besteht allerdings ein Defizit, da die zu schützenden Arten meist nur wenigen Experten bekannt sind. Information der Behörden und der Entscheidungsträger und eine Zusammenarbeit der Spezialisten mit den Vollzugsbehörden ist deshalb äusserst wichtig.

Massnahmen für alle Arten

Der Fokus von Schutzmassnahmen darf nicht nur auf den seltensten Arten liegen. Wir wissen heute, dass auch viele, im Moment noch häufige Arten, in ihrem Bestand rückläufig sind. Massnahmen müssen also zum Inhalt haben, auch den Fortbestand von häufigen Arten zu sichern.

Kontrolle

Durch eine regelmässige Überprüfung der Gefährdungssituation muss der Zustand der Moosflora überwacht werden. Regelmässig überarbeitete Rote Listen sind ein geeignetes Instrument, um vor einer Verschlechterung der Situation zu warnen und frühzeitig Massnahmen zur Verbesserung anzuregen.

Forschung

Der Wissensstand über die Ursachen der Veränderungen von Populationen ist in den meisten Fällen ungenügend. Eine vertiefte Forschung in diesem Bereich ist deshalb dringend nötig. Organismische Biologie und Kryptogamenkunde müssen an den Hochschulen wieder einen erhöhten Stellenwert bekommen, nur so ist der Schwund an zukünftigen Experten aufzuhalten.

 

Autor: N. Müller  1.2011